Im Folgenden stellen wir unsere Online-Planspiele und ihre vier grundlegenden Bestandteile vor:
Szenario, Rollenübernahme, Interaktion und Spielergebnis.
Das Szenario ist die Grundlage jedes Planspiels. Es legt das Thema, den Grundkonflikt und die beteiligten Akteure fest. Über das eigene Content Management System kann Senaryon mit unterschiedlichen Szenarien gespielt werden: Ob Klimapolitik in den Vereinten Nationen, Wahlbetrug in einem fiktiven Staat oder – wie in diesem Beispiel – die Verteilung von Asylbewerber/innen in der Europäischen Union.
Zu Beginn werden die im Szenario angelegten Rollen an die Gruppe verteilt. Die Teilnehmenden informieren sich über Argumente und Positionen ihrer Rolle. Empathie ist gefordert, wenn sich die Rolleninformationen in persönliche Ziele der Teilnehmenden verwandeln. Für die Dauer des Spiels vertreten sie eine Position, die nicht notwendigerweise ihrer eigenen Meinung entspricht.
Sobald alle ihre Rollen eingenommen haben, können sie mit ihren Mitspielenden interagieren: mit Gruppenchats, persönlichen Nachrichten und Bewertungsfunktionen. Wie in „echten“ Verhandlungen gilt es zu argumentieren, die andere Seite zu überzeugen, Koalitionen zu schmieden und Kompromisse zu schließen.
Zum Ende des Spiels steigt der Druck, eine Lösung zu finden. Dafür nutzen die Teilnehmenden die Abstimmungsfunktionen: Sie formulieren und bewerten Vorschläge und stimmen in Echtzeit ab. Wie bei allen Planspielen ist also die Ausgangsituation vorgegeben, das Ergebnis aber ist offen. Besonders wichtig für den Lerneffekt ist die Auswertung: Die Teilnehmenden verlassen ihre Rollen und reflektieren ihr Handeln.